Leitbild

Unser Leitbild

Das Kulturgetriebe e.V. ist der gemeinnützige Trägerverein für die Bildungseinrichtung Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung. Das Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung als anerkannter, Freier Träger der Weiterbildung widmet sich der Qualifizierung von Kulturakteur:innen und pädagogisch arbeitendem Personal für ihre beruflichen Herausforderungen. Hierzu gliedert das Institut seine Arbeit in fünf Bereiche: Weiterbildung, Schulung, Modellprojekte, Beratung für und Kooperationen mit Kulturarbeiter:innen sowie Raum für Kreative.

Aktuell bieten wir Weiterbildungen in den Bereichen Kunstpädagogik, Kulturvermittlung, Museumspädagogik, Kulturgeragogik, Kulturproduktion sowie Kulturmanagement berufsbegleitend an. Somit unterscheiden wir zwischen vermittelnden und administrativen Fachbereichen. Unsere Teilnehmenden erarbeiten dabei die Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Existenz im öffentlichen, gemeinnützigen und privaten Kultursektor sowie im Bildungs- und Sozialbereich. Neben der Vermittlung grundlegender Kenntnisse für die Bewältigung beruflicher Aufgaben, vermitteln wir insbesondere Kompetenzen und Know-How, um neue Herausforderung der Branchen zu bewältigen und durch Innovation zur Weiterentwicklung beizutragen.


Zusätzlich vermitteln wir Skills, die zur persönlichen Stärkung und beruflichen Profilschärfung beitragen. Also Kenntnisse auf persönlicher/individueller Ebene. Neben dem Know-how liegt ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Vermittlung auf dem Know-why. In unseren Bildungsformaten diskutierten wir aktuelle Diskurse und tragen zum Selbstverständnis einer reflektierten Kulturarbeit nach dem Vorbild der Kritischen Kunstvermittlung nach Carmen Mörsch bei. Sämtliche Aktivitäten des Instituts stehen unter der übergeordneten Zielsetzung Kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Hierzu erarbeiten wir neue Ansätze und erproben diese aktiv in Modellprojekten. Um unsere Klient:innen auch nach Abschluss einer Weiterbildung individuell zu unterstützen, beraten wir sie kontinuierlich bei Gründungsvorhaben- und ihrer beruflichen Entwicklung. Mit unserer fachlichen Expertise möchten wir unsere Klient:innen auch bei der Entwicklung und/oder Neukonzipierung eines Geschäftsmodells unterstützen. Um sie ganzheitlich zu fördern, vermitteln wir Kontakte, Kooperationspartner:innen und Räumlichkeiten.

Werte

Unsere Einrichtung steht für ein progressives Kulturverständnis und fordert eine Neuorientierung in Fortschreibung der neuen Kulturpolitik der 1970er Jahre. Allen Menschen soll die Teilhabe und Teilgabe an künstlerischen Prozessen ermöglicht werden. Öffentlich geförderte Kulturproduktion soll sich auch an den Interessen und Bedürfnissen des Publikums ausrichten und stets nach einer größtmöglichen Zugänglichkeit streben.

Wir verpflichten uns dazu, keine Veranstaltungen abzuhalten und Aktivitäten zu unterstützen, die einen verfassungsfeindlichen Hintergrund haben und die Herabwürdigungen durch rassistische Diskriminierungen oder aus Gründen des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters, der Klasse oder der sexuellen Identität und Orientierung zum Inhalt haben und weder in Wort noch Schrift die Freiheit und Würde des Menschen verächtlich machen, noch Symbole, die im Geist verfassungsfeindlicher oder verfassungswidriger Organisationen stehen oder diese repräsentieren, verwendet oder verbreitet werden. Wir sind der Überzeugung, dass die Wertschätzung und Förderung der Diversität in unserer Gesellschaft den Weg für vielfältige Perspektiven, kreative Impulse und Innovationen ebnet. Dementsprechend verfolgen wir das Ziel, die Vielfalt unserer Mitarbeitenden, Kooperationspartner:innen sowie der Teilnehmenden unserer Weiterbildungen und Kurse in Hinblick auf Faktoren wie Herkunft, Alter, Klasse, Geschlecht, Religion, Behinderung, sexuelle Orientierung und Identität oder ihre sozioökonomische Position zu würdigen und zu fördern. Da wir davon ausgehen, dass diese Faktoren häufig zusammenwirken, verfolgen wir immer auch einen intersektionalen Ansatz. Im Sinne der Chancengleichheit streben wir den Abbau von Diskriminierungen und den Aufbau gleichberechtigter Zugangsmöglichkeiten zu Kunst und Kultur an. Dies versuchen wir auf verschiedenen Ebenen zu erreichen. In Hinblick auf die Personalstruktur und Zusammenarbeit innerhalb unseres Betriebes bedeutet dies ein stetiges gemeinsames Reflektieren hierarchischer Beziehungen und Machtungleichheiten und die Arbeit an möglichen Lösungen, die Förderung von individuellen Talenten und Kreativität sowie das Ermöglichen einer gewissen Arbeitsflexibilität.

Klient:innen

Unsere Aktivitäten richten sich überwiegend an Personen mit Multiplikatoren-Eigenschaften, die in ihrer beruflichen oder sozialen Funktion eine möglichst große Wirkung mit ihrer Arbeit bewerkstelligen können: Pädagog:innen, Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen, Klassen- und Schüler:innenprecher:innen, Menschen, die sich beruflich neuorientieren sowie insbesondere Kulturarbeiter:innen; darunter fallen Künstler:innen, Kulturmanager:innen, Kulturvermittler:innen sowie Kultureinrichtungen und pädagogische Einrichtungen.

Allgemeine Unternehmensziele

Wir wollen den Stellenwert kultureller Aktivitäten in unserer Gesellschaft stärken, indem wir Kulturarbeit weiter etablieren und zukunftsfähig machen. Hierzu möchten wir unsere Klient:innen und ihre Arbeit in die Lage versetzen, die vorhandenen Ressourcen effektiv einzusetzen und zusätzliche Ressourcen selbstständig zu akquirieren. Damit einhergehend möchten wir Kultureinrichtungen befähigen, Kulturarbeit angemessen zu entlohnen. Ferner möchten wir die Durchführung kultureller Aktivitäten professionalisieren, indem wir in Hinblick auf Methodik und zielgruppenspezifische Bedürfnisse neue Ansätze erproben und vermitteln. Wir möchten den Ansatz „Kultur für Alle“ weiterdenken, von elitären Gedanken befreien und die Überzeugungen auch in die breite Kunst- & Kulturlandschaft sowie den Sozial- und Bildungssektor tragen. Wir glauben, dass sich Kunst und Kultur von statischen Konzepten und limitierter Perspektive auf Kultur und Teilhabe lösen müssen und möchten unsere Klient:innen dazu anregen, mutig, selbstkritisch, innovativ, experimentell und offen zu sein!

Hierzu gehört, dass die Zugänge zu Kultur in jeglicher Hinsicht (physisch, psychisch und strukturell) barrierefrei gestaltet sein und die Lebensrealitäten der Menschen stärker in den Vordergrund gerückt werden müssen, um sich in Personal, Programm, Partnerschaften, Publikum und Zugängen abzubilden. Deswegen erachten wir es als wichtig, pädagogisch arbeitendes Personal als Multiplikator:innen zu schulen, damit kulturelle Bildung bereits in die (frühkindliche) Erziehung einfließen kann.

Um den Wirkungsgrad unserer Einrichtung zu erhöhen, möchten wir die Reichweite des Instituts steigern und das vorhandene Netzwerk (sowohl auf Bundesebene als auch auf europäischer Ebene) erweitern, zusätzliches Know-how durch neue Dozierende aus der kulturellen und pädagogischen Praxis hinzugewinnen, die Teilnehmendenzahl in Weiterbildungen stetig erhöhen und die Angebotspalettem weiterhin ausbauen.

Fähigkeiten

Unsere Einrichtung zeichnet sich durch große Agilität aus. Das bedeutet für uns nach Andreas Diehl „reaktiv, flexibel und anpassungsfähig und gleichzeitig proaktiv, initiativ und antizipativ zu handeln …“. Wir können neue Entwicklungen antizipieren und ohne größere Vorlaufzeit auf ungeplante Ereignisse reagieren. Unser Team soll in Hinblick auf Bildung, Alter und Herkunft möglichst heterogen zusammengesetzt sein, sodass wir sowohl auf einen breiten Erfahrungshorizont als auch auf die neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft zurückgreifen können.

Unsere Arbeitsweise fußt auf Vertrauen und Freiheit. Neue Aufgaben werden durch Zielvereinbarungen gemeinsam geplant, den Weg zum Erreichen des Ziels kann jede:r Mitarbeitende selbst wählen. Wir vertrauen unseren Mitarbeitenden in ihren Arbeitsweisen und binden ihre Arbeitserfahrung und Handlungsexpertise in unsere Arbeitsprozesse ein. Gleichzeitig rahmen wir die Arbeit, indem wir Tools und (digitale) Infrastruktur zur Verfügung stellen, um Kohärenz und Struktur für alle Mitarbeitenden herzustellen.

Durch unsere Fokussierung auf Praxisorientierung, sowohl bei unseren Mitarbeitenden als auch in unserer Dozierendenschaft, kennen wir die Kulturarbeit und die Pädagogik nicht nur aus der Theorie, sondern insbesondere aus ihrer konkreten Ausübung. Das Institut lehrt nicht nur Inhalte – durch die eigenen Aktivitäten befinden wir uns stets auch in der Anwendungsperspektive.

Aufgrund unserer Evaluationen können wir die Forderungen unserer Teilnehmenden mit den Erwartungen des Arbeitsmarktes laufend abgleichen und unsere Qualität im Sinne einer lernenden Organisation stetig ausbauen.

Leistungen

Das Institut als staatlich anerkannter Freier Träger der Weiterbildungen bietet berufsbegleitende Zertifikatsweiterbildungen an, die in Kleingruppen bis zu 20 Teilnehmenden absolviert werden und mit der Konzeption von mindestens einem Praxisprojekt verbunden sind. Darüber hinaus bieten wir Onlinekurse zu relevantem Basis- und Expert:innenwissen unserer Fachbereiche an (Campus Kulturarbeit). Außerdem bieten wir Bildungsurlaube, Schulungen und Workshops, bspw. für pädagogisches Personal in Kinder- & Jugendeinrichtungen, wie KiTas, Jugendzentren und Schulen, an. Regelmäßig führen wir zudem Kooperationsangebote mit renommierten Partnern – in Form von Schulungen, Weiterbildungen und Bildungsurlauben – durch.

Ressourcen

Wir verfügen über modern ausgestattete Seminarräumlichkeiten, die teilweise barrierefreie Lehre in Präsenzform und digital ermöglichen. Darüber hinaus verfügen wir über eine große Dozierendenschaft, die als Fach- und Führungskräfte in unterschiedlichsten Bereichen des Kultur- und Bildungssektors tätig sind und schöpfen aus einem breiten Netzwerk von Kooperationspartner:innen und Mitgliedschaften in Verbänden. In unserer Instituts-Cloud halten wir ständig Fachliteratur, Methodensammlungen und Leitfäden für alle vom Institut abgedeckten Lehrbereiche vor, sodass sich Dozierenden und Teilnehmenden in die Seminarthemen einarbeiten können. Unsere Hauptamtlichen Mitarbeitenden und der Aufsichtsrat des Trägervereins verfügen über fachlich fundierte Kenntnisse der Hauptlehrbereiche und haben überdies zahlreiche einschlägige Referenzen aus ihrer Praxiserfahrung.

Darüber hinaus arbeiten projektbasiert unterschiedliche Fachkräfte, Young Professionals und Praktikant:innen in der Einrichtung, durch die neue Ideen, Verfahren und Methoden aber auch Kenntnisse beim Einsatz von Werkzeugen und Hilfsmitteln miteinfließen. Wir verstehen uns als Ausbildungsbetrieb, weswegen mit Volontariaten, Praktika, Bundesfreiwilligendiensten sowie der Teilnahme an Hospitationsprogrammen eine Vielzahl von vergüteten Einstiegsmöglichkeiten in den Kulturbetrieb gewährt werden.

Definition gelungenes Lernen

In unserem Institut arbeiten wir mit einem subjektorientierten Lernansatz und stellen die Aneignungsaktivitäten des Individuums in den Vordergrund. So wird der Wissenserwerb als individuelle Eigenleistung verstanden und hat für uns den größten Einfluss auf unser Verständnis von gelungenem Lernen. Dieser Lehr-Lern-Ansatz soll die Anschlussfähigkeit an lebensweltliche Hintergründe der Teilnehmenden ermöglichen, wobei wir uns dabei nicht rein auf organisierte Lernzusammenhänge beschränken, sondern den Lernprozess auch jenseits pädagogischer Kontexte öffnen. So sollen die Teilnehmenden sich bei uns neben der Wissensvermittlung auch in ihrer Persönlichkeit entfalten.

Durch die Arbeit in Kleingruppen schaffen wir Raum für die individuellen Bedürfnisse unserer Teilnehmenden und laden sie zur Mitgestaltung des Bildungsprozesses ein. Aufbauend auf der Philosophie von John Dewey und der konstruktivistischen Didaktik nach Prof. Dr. Kersten Reich laden wir zu einem an der Praxis und der Lebens- bzw. Arbeitswelt orientierten Lernansatz ein. So stellen wir neben der inhaltlichen Vermittlung vor allem auch die Beziehungsebene der Lernenden und Dozierenden mit ein.

Wir glauben, dass Lernen nicht stattfinden kann, wenn es nicht durch subjektive Interessen oder Motive gefördert wird. Daher muss das Lernen in konkreten Aktionen aber auch in der Lebenswelt der Lernenden verankert sein. Um diesen Anspruch an gelungenem Lernen gerecht zu werden, sind die Lernenden in die Pflicht genommen, den Inhalt der einzelnen Kurse durch ihre Mitarbeit und ein Selbststudium mitzubestimmen. Wir stellen sicher, dass unsere Dozierenden die von uns geplanten Inhalte in den einzelnen Kursen vermitteln. Darüber hinaus kann das für den subjektiven Lernerfolg benötigte Wissen durch die Teilnehmenden erfragt werden und in den Praxiseinheiten zur Anwendung gebracht werden. Gelungenes Lernen liegt vor, wenn wir es geschafft haben, dass die individuell gewünschte Bildung der Klient:innen erreicht werden kann und nach persönlichen und objektiven Kriterien eine höhere Kompetenz vorliegt und die Teilnehmenden den eigenen Handlungsspielraum hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Kompetenzen und Interessen erkannt und reflektiert haben. Sie sollen eine deutliche Anregung und Entlastung für die weitere persönliche Entwicklung erfahren und ihre Selbstwirksamkeit, Eigeninitiative und Selbstverantwortung nachhaltig erhöhen.

Abschließend liegt gelungenes Lernen vor, wenn die Lernenden insgesamt mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Weiterbildung oder Beratung zufrieden sind.

Wir bekennen uns überdies zum Modell des Service Learnings. Dieser Ansatz stammt aus dem anglo-amerikanischen Raum und umfasst im Wesentlichen die Kombination aus kognitivem Lernen und praxisnaher Anwendung. Wir sehen diesen Ansatz als ein wichtiges Werkzeug unserer Weiterbildungen.
In den Praxismodulen, die in jeder unserer Weiterbildungen zu finden sind, setzen die Teilnehmenden ihre Kenntnisse aus der Theorie anhand mindestens eines konkreten Konzepts in der Praxis um und erarbeiten optional als Teil der Weiterbildung mindestens ein eigenes Konzept, das als erste Referenz gesehen werden kann.

Liegt am Ende der Weiterbildung ein umsetzbares Konzept vor, ist ein weiterer Faktor unseres Verständnisses von gelungenem Lernen erfüllt.